Autsch! – Das tut weh! Ein Metallsplitter ist ins Auge geraten. Wer schon mal was ins Auge bekommen hat, trägt ihn, den Augenschutz. Im Nachhinein ist man ja bekanntlich klüger. Doch muss es erst so weit kommen?
Genauso wie bei einigen Sportarten aus dem privaten Bereich, ist auch bei einer Reihe von Berufsgruppen das Tragen einer Schutzbrille unerlässlich. Wir zeigen Ihnen verschieden Arten, Anforderungen und Kennzeichnung von Schutzbrillen und wovor sie genau schützen sollen.
Gefahren für die Augen
Die Augen sind durch verschiedene äußere Einflüsse in Gefahr. Um irreparable Schäden der Augen zu meiden, ist das Tragen eines Augenschutzes im Berufsaltag sinnvoll. Metallverarbeitende Betriebe, Chemielabore oder Unternehmen die mit Holz und Naturstein arbeiten, nutzen deshalb Schutzbrillen.
Art der Gefahr | Beispiele |
Mechanische Einflüsse | Splitter, Späne, Staub |
Thermische Einflüsse | Heiße Flüssigkeiten, Flammen |
Chemische oder biologische Gefahren | Säurespritzer, Lösungen, Laugen, Dämpfe, infiziertes Blut |
Strahlung | Ultraviolett, Infrarot, Laser, Licht |
Elektrizität | direkter Kontakt, Lichtbogen durch Kurzschluss |
Drei Arten von Schutzbrillen
Bügelbrillen bestehen aus den Bügeln und den Sichtscheiben. Die Schutzbrille wird mit Hilfe von zwei Bügeln über den Ohren befestigt. Sie ähneln gängigen optischen Brillen. Eine Bügelbrille verwendet man häufig beim Schleifen, Fräsen oder Bohren von Werkstücken.
Im Unterschied dazu gibt es Vollsichtbrillen. Die Augen werden hier durch eine umlaufende Dichtung geschützt. Zur Fixierung am Kopf wird ein verstellbares Gummiband verwendet. Somit ist auch die Dichtheit gegeben. Eine Vollsichtbrille wird beispielsweise beim Arbeiten mit Säure, Laugen und heißen Flüssigkeiten verwendet, so kommen keine Spritzer ins Auge.
Die dritte Variante ist ein Schutz der Augen und Gesicht abdeckt. Diesen Augen- und Gesichtsschutz finden wir vor allem beim Schweißen und im Forstbetrieb.
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Augenschutz trotz optischer Brillen?
Ja, natürlich. Es gibt z.B. Vollsichtbrillen bei welchen Sie darunter Ihre ganz normale Brille tragen können, diese werden als Überbrille bezeichnet. Eine weitere Variante ist die Korrektionsschutzbrille. Das ist eine Kombination aus optischen Gläsern und der Fassung der Schutzbrille. Bei der optischen Anpassung und bei der Suche nach der richtigen Brillenfassung hilft Ihnen Ihr vertrauter Augenoptiker.
Anforderungen beim Augenschutz
Der Träger des Augen- bzw. Gesichtsschutzes hat auf Beeinträchtigungen durch die Brille zu achten. Die Brille muss passen, funktional sein und einen guten Tragekomfort aufweisen. Bei einigen Brillen sind die Bügellänge und der Neigungswinkel verstellbar. Bedenken Sie bei der Auswahl auch Kriterien wie Größe, Beschlagfreiheit, Kratzbeständigkeit und UV-Schutz der Sichtscheiben. Denn nur wenn die Schutzbrille gut und bequem sitzt und weder stört noch drückt, wird der Arbeiter sie auch wirklich tragen.
Kennzeichnung & Gesetzliche Vorschriften zum Schutz der Augen
Die Schutzbrillen für den beruflichen Einsatz müssen nach EN 166 genormt sein. Die EN 166 beschreibt den gesamten persönlichen Augenschutz allgemein. Folgende Kennzeichnung muss die Brille aufweisen:
- Geltende Norm: zb. EN 166
- Filterschutzstufe 1,1 bis 16
- Identifikationszeichen des Herstellers
- Optische Klasse: 1, 2, oder 3
- CE-Zeichen und Produktbezeichnung (direkt auf dem Produkt)
Weitere spezifische Normungen die den Augenschutz betreffen sind:
- EN 169: Filter für Schweißarbeiten und verwandte Techniken
- EN 170: Ultraviolettschutzfilter
- EN 171: Infrarotschtzfilter
- EN 172: Sonnenschutzfilter
- EN 207: Filter und Augenschutz gegen Lasterstrahlen
- EN 208: Augenschutz für Justierarbeiten an Lasern
- EN 379: Automatische Schweißerschutzfilter
- EN 1731: Augen- und Gesichtsschutz aus Gewebe
- EN 14458: Gesichtsschutzschilde und Visiere zur Nutzung mit Schutzhelmen
Die jeweilige Normung bezieht sich auf die Schutzgläser bzw. die Sichtscheiben.
Fremdkörper im Auge – Was tun?
Wenn doch mal was ins Auge kommt, bitte nicht mit schmutzigen Händen ins Auge fassen! Manchmal reicht schon der eigene Schutzmechanismus des Auges, der schnelle Lidschlag, aus, damit der Fremdkörper aus dem Auge kommt. Wenn nicht, dann versuchen Sie den Fremdkörper unter fließendem Wasser auszuspülen. Funktioniert auch das nicht, suchen Sie unbedingt Ihren Augenarzt oder eine Augenklinik auf.
Am Besten also gar nicht so weit kommen lassen, sondern lieber den einen Handgriff mehr tätigen und die richtige Brille aufsetzen. Ihr Augenlicht ist zu kostbar, um hier etwas zu riskieren. Es könnte ins Auge gehen…
Karin Berlakowitz
•8 Jahren ago
Rechtschreibfehler tun in so einem Text weh:
Das Fräsen ist ein spanendes Fertigungsverfahren zur Herstellung von Werkstücken….. (siehe ihre Schreibweise bei Bügelbrillen)
Alexander Knor
•8 Jahren ago
Vielen Dank für den Hinweis, Frau Berlakowitz!
Wurde umgehend korrigiert.
Nina
•5 Jahren ago
Mein Bruder arbeitet im Forstschutz. Obwohl er schon mal wegen eines Holzsplitters zum Augenarzt musste, nimmt er den Arbeitsschutz immer noch zu leicht. Ich werde ihm gleich mal diesen Link schicken – zur Erinnerung! Danke und viele Grüße
Lara
•4 Jahren ago
Herzlichen Dank für Ihren Artikel zum Thema Augenschutz. Es trifft sich gut, denn mein Sohn fragte mich vor Kurzem, wann eine Vollsichtbrille eingesetzt wird. Ich werde ihm weiterleiten, dass dies beim Arbeiten mit Säure, Laugen und heißen Flüssigkeiten der Fall ist.