Als Handwerker:in transportiert man tagtäglich teures Werkzeug und Material in Fahrzeugen, in Transportboxen und auf Ladeflächen. Dabei kann es schnell passieren, dass man Opfer von Diebstahl wird. Es ist durchaus schon passiert, dass Fahrzeuge nach Feierabend abgestellt werden und man am nächsten Morgen feststellen muss, dass die Transportbox oder das Auto aufgebrochen und Werkzeug im Wert von mehreren tausend Euro gestohlen wurde. Transportboxen und Schlösser generell bieten eine gewisse Sicherheit, aber was passiert, wenn diese trotzdem aufgebrochen werden? In diesem Beitrag zeigen wir Ihnen, welche Versicherung Sie bei Werkzeugdiebstahl schützt und welche Schritte Sie unternehmen können, um Ihr Werkzeug zu schützen.
Die Rolle der Transportbox im Diebstahlschutz
Wir bieten Transportboxen an, die wir als „diebstahlhemmend“ bezeichnen. Als Hersteller legen wir großen Wert darauf, dass unsere Boxen nicht nur aus hochwertigem Material gefertigt, sondern auch mit hochqualitativen Schlössern ausgestattet sind, um Ihr Werkzeug zu schützen. Wir bieten sowohl Boxen mit Deckel bzw. Türen als auch solche mit einem Rollladen an. Ganz bewusst aber verwenden wir nicht das Wort „diebstahlsicher“. Denn mit entsprechender Gewalteinwirkung von außen besteht am Ende doch die Gefahr, dass die einwirkenden Kräfte größer sind als ein Material standhalten kann. Unsere Transportboxen sind jedoch ein äußerst sicherer Anfang, um das Risiko von Diebstahl zu minimieren.
Versicherungsschutz bei Werkzeugdiebstahl – die Werkverkehrsversicherung
Was, wenn es also tatsächlich einmal passiert ist und Ihr Werkzeug gestohlen wird? Eine günstige Lösung, um sich vor den finanziellen Folgen von Werkzeugdiebstahl zu schützen, ist eine Werkverkehrsversicherung. Diese Transportversicherung lohnt sich für alle Handwerksbetriebe, die regelmäßig wertvolles Werkzeug, Material oder fertige Arbeiten wie Möbel oder Fenster zu eigenen Unternehmenszwecken transportieren.
Die Vorteile einer Werkverkehrsversicherung
Standardmäßig decken Werkverkehrsversicherungen meist alle Schäden, die beim Transport im eigenen Fahrzeug durch Unfall, Feuer, Blitzschlag, Explosionen und höhere Gewalt entstehen. Wichtig ist allerdings zu beachten, dass nicht alle Versicherungen Schäden durch Raub, Diebstahl und Vandalismus automatisch abdecken. Daher sollte man sich im Vorfeld genau über die Bedingungen der Versicherung informieren.
In der Regel gilt, dass das transportierte Werkzeug und Materialien durch die Werksverkehrsversicherung geschützt sind, solange sie sich auf oder in einem Fahrzeug befinden, das im Besitz des Unternehmens ist. Die Versicherung kann jedoch auch Ausnahmen haben, etwa wenn das Fahrzeug nicht ordnungsgemäß verschlossen oder gesichert war (Sorgfaltspflicht, s. u.) oder wenn das Werkzeug ohne Zustimmung des Unternehmens transportiert wurde.
- Vielfältige Anwendungsfelder: Die Werkverkehrsversicherung ist nicht nur für den Diebstahl von Werkzeugen und Materialien relevant, sondern auch in anderen Fällen einsetzbar. Die Versicherung schützt den Versicherungsnehmer und sein Eigentum bei allen Transporten im Rahmen des Betriebs. Darunter fallen beispielsweise der Transport von Werkzeugen und Maschinen zu Baustellen, der Transport von Waren und Materialien zu Kunden, der Transport von Möbeln und anderen Gegenständen, die vom Betrieb hergestellt wurden, sowie der Transport von eigenen Waren oder Materialien zwischen verschiedenen Betriebsstätten.
- Schutz vor Diebstahl und Einbruch: Je nach Police deckt eine Werkverkehrsversicherung Schäden ab, die durch Diebstahl und Einbruch entstehen, insbesondere wenn Werkzeuge und Material aus einem abgeschlossenen Transportbehälter wie einer Transportbox gestohlen werden.
- Schutz vor Beschädigung: Eine Werkverkehrsversicherung deckt auch Schäden ab, die durch Unfälle, Feuer, Blitzschlag, Explosionen und höhere Gewalt entstehen können. Auf diese Weise können sich Handwerker gegen unvorhergesehene Ereignisse absichern und müssen sich keine Sorgen um den Ersatz von beschädigtem Werkzeug oder Material machen.
- Flexibilität: Eine Werkverkehrsversicherung ist in der Regel sehr flexibel und kann auf die individuellen Bedürfnisse eines Handwerksbetriebs zugeschnitten werden. Die Versicherungssumme kann je nach Bedarf angepasst werden und es können zusätzliche Optionen wie eine Absicherung von Schäden durch grobe Fahrlässigkeit oder eine Erweiterung des Schutzes auf Diebstahl von Werkzeug auf der Baustelle hinzugefügt werden.
- Kosteneffektivität: Eine Werkverkehrsversicherung ist in der Regel sehr kosteneffektiv und kann bereits für einen niedrigen bis mittleren dreistelligen Betrag pro Jahr abgeschlossen werden. Die genauen Kosten hängen von verschiedenen Faktoren ab, wie der Anzahl der Fahrzeuge und der gewünschten Versicherungssumme pro Transportschaden.
- Fokus auf das Wesentliche: Darüber hinaus ermöglicht eine Werkverkehrsversicherung dem Versicherungsnehmer, sich auf sein Kerngeschäft zu konzentrieren und sich nicht mit finanziellen Risiken herumschlagen zu müssen. Insbesondere für kleine und mittelständische Unternehmen kann eine Werkverkehrsversicherung einen wichtigen Beitrag zur Absicherung des Betriebs darstellen.
Achtung: Das ist bei einer Werkverkehrsversicherung besonders zu beachten
Die Werkverkehrsversicherung ist kein Ersatz für die Sorgfaltspflicht
Zunächst einmal ist es wichtig zu wissen, dass eine Werkverkehrsversicherung kein Ersatz für eine angemessene Sorgfaltspflicht ist. Handwerksbetriebe sollten weiterhin sicherstellen, dass ihre Transportbehälter wie Transportboxen richtig verschlossen und gesichert sind, um das Risiko von Diebstahl und Einbruch zu minimieren. Auch sollten sie dafür sorgen, dass die Transportfahrzeuge in einem einwandfreien Zustand sind und regelmäßig gewartet werden.
Nutzwert, Zeitwert und Neubeschaffungswert: ein entscheidender Unterschied
Ein weiterer Punkt, der bei der Werkverkehrsversicherung zu beachten ist, ist die Unterscheidung zwischen Nutzwert, Zeitwert und Neubeschaffungswert.
Der Nutzwert bezeichnet den Wert des beschädigten oder gestohlenen Gegenstandes zum Zeitpunkt des Schadens, also den Betrag, den der Versicherungsnehmer für den Gegenstand eingespart hat, indem er ihn nicht kaufen musste.
Der Zeitwert hingegen ist der Wert des Gegenstandes zum Zeitpunkt des Schadens unter Berücksichtigung der Abnutzung oder Alterung.
Der Neubeschaffungswert gibt an, welcher Betrag benötigt würde, um den beschädigten oder gestohlenen Gegenstand neu zu kaufen.
Im Rahmen einer Werkverkehrsversicherung ist es wichtig, zu beachten, welche Werte bei einem Schadenfall berücksichtigt werden. Denn je nach Versicherungsbedingungen kann die Versicherung entweder den Nutz- oder Zeitwert erstatten oder aber den Neubeschaffungswert. Hier sollten Versicherungsnehmer sich im Vorfeld genau informieren, um im Schadensfall nicht überrascht zu werden.
Versicherungsbedingungen genau prüfen
Auch die Bedingungen der Versicherung sollten sorgfältig geprüft werden. Es kann Unterschiede geben in der Art und Weise, wie Schäden abgedeckt werden, je nach Versicherungspolice. So sind beispielsweise Schäden durch Raub, Diebstahl oder Vandalismus nicht immer automatisch abgedeckt und müssen möglicherweise als Zusatzoption abgesichert werden. Hier lohnt es sich, vor Abschluss der Versicherung genau zu prüfen, welche Schäden abgedeckt sind und welche nicht.
Die Versicherungssumme ausreichend hoch ansetzen
Zudem sollte man darauf achten, dass die Versicherungssumme ausreichend hoch ist, um im Schadensfall auch wirklich ausreichend abgesichert zu sein. Eine zu niedrige Versicherungssumme kann im Schadensfall dazu führen, dass man einen Teil der Kosten selbst tragen muss.
Kosten einer Werkverkehrsversicherung
Die Kosten für eine Werkverkehrsversicherung können je nach Anbieter, Versicherungsbedingungen und individuellen Bedürfnissen des Versicherungsnehmers variieren. Generell bewegen sich die jährlichen Beiträge für eine Werkverkehrsversicherung im niedrigen bis mittleren dreistelligen Bereich.
Einige Versicherer kalkulieren die Kosten nach dem Umsatz des Versicherungsnehmers, während die meisten Versicherungen den Beitrag nach der Anzahl der Fahrzeuge und dem Ladungshöchstwert berechnen. Der Ladungshöchstwert bezieht sich dabei auf die maximale Summe, die im Falle eines Schadens für den Inhalt des Fahrzeugs ausgezahlt wird. Je höher die transportierten Werte sind und je umfassender der Schutz ist, desto höher der Beitrag.
Ein Beispiel: Für einen Handwerksbetrieb mit drei Fahrzeugen und einer Versicherungssumme von bis zu 10.000 Euro pro Transportschaden sind Policen bereits für 150 bis 300 Euro pro Jahr erhältlich.
Weitere Absicherungsmöglichkeiten
Neben der Werkverkehrsversicherung gibt es auch weitere Versicherungen, die Handwerker gegen Werkzeugdiebstahl schützen können. Eine Möglichkeit ist die Betriebsinhaltsversicherung, die das Eigentum des Handwerksbetriebs einschließlich des Werkzeugs und Materials absichert, sowohl während der Lagerung in Firmenräumen als auch auf Baustellen. Hierbei können auch Schäden durch Einbruch, Diebstahl oder Vandalismus abgedeckt werden. Eine Betriebsinhaltsversicherung kann je nach Größe und Art des Betriebs individuell angepasst werden und bietet daher einen umfassenden Schutz.
Eine spezielle Versicherung, die speziell auf den Diebstahl von Werkzeug und Geräten auf Baustellen ausgerichtet ist, ist die Baustellenversicherung. Diese Versicherung deckt neben dem Diebstahl von Werkzeug und Geräten auch Schäden durch Vandalismus und Sachbeschädigung ab.
Was hilft abseits einer Versicherung?
Zusätzlich zu diesen Versicherungen gibt es noch weitere Maßnahmen, die getroffen werden können, um das Risiko von Werkzeugdiebstahl zu minimieren. Dazu gehört beispielsweise das Anbringen von Alarmanlagen oder das Parken des Transporters an gut beleuchteten Orten. Auch die Wahl des Parkplatzes kann entscheidend sein: Ein abgelegener Platz in einer einsamen Gasse ist ein Einladung an Diebe, während ein belebter öffentlicher Parkplatz in der Nähe eines Supermarkts oder Einkaufszentrums weniger attraktiv ist.
Eine weitere Option ist die Gravur von Werkzeugen und Geräten. Dies erschwert es, das Werkzeug zu verkaufen und erleichtert es, den Täter zu identifizieren. Eine Gravur kann das Risiko eines Diebstahls senken, da Diebe in der Regel Werkzeug bevorzugen, das schnell und einfach zu verkaufen ist.
Fazit
Transportboxen und Werkverkehrsversicherung: Rundumschutz für Ihre Werkzeuge
Werkzeugdiebstahl ist ein ernstes Problem für Handwerksbetriebe und kann zu erheblichen finanziellen Verlusten führen. Transportboxen können zwar das Risiko von Diebstahl und Einbruch minimieren, bieten jedoch keinen absoluten Schutz.
Eine Werkverkehrsversicherung kann Handwerksbetrieben helfen, sich gegen unvorhergesehene Ereignisse abzusichern und ihre Werkzeuge und Materialien zu schützen. Die Versicherung ist kosteneffektiv, flexibel und kann auf die individuellen Bedürfnisse eines Handwerksbetriebs zugeschnitten werden.
Neben dem Verwenden von Transportboxen und dem Abschließen einer Versicherung lohnt es sich, noch weitere präventive Maßnahmen wie z.B. das Parken an öffentlichen hellen Orten sowie Gravur der Werkzeuge in Betracht zu ziehen.
Wie immer wünschen wir Ihnen eine gute Fahrt,
Ihr LogicLine Team