Galt der Transport von Gütern in der früheren Zeit noch eher als Herausforderung, so ist er vom heutigen Alltag gar nicht mehr wegzudenken. Täglich werden abertausende Güter von A nach B transportiert, was einerseits der heutigen, ausgereiften Logistik und Infrastruktur zu verdanken ist, und andererseits den vielen tausend Menschen, die dafür vorgesehene Prozesse entwickeln und stetig optimieren.
Es gibt sehr viele Güter, die zwar gesetzeskonform gesichert werden müssen, um während der Fahrt nicht in Bewegung zu geraten oder gar vom Transportfahrzeug zu rutschen, aber in ihrer “reinen” Form transportiert werden können, wie etwa Langgut (zum Beispiel Rohre, Balken oder Dachlatten).
Wieder andere Güter müssen einerseits optimal gesichert werden, und andererseits muss das Ladegut selbst vor möglichen Schäden geschützt sein. An dieser Stelle kommt ein Element ins Spiel, dem in der Regel eher wenig Beachtung geschenkt wird oder das sogar ab und an als lästig empfunden wird: die Transportverpackung.
Was sind Transportverpackungen?
Als Transportverpackungen gelten Verpackungen, die den Transport von Waren erleichtern, die Waren auf dem Transport vor Schäden bewahren oder die aus Gründen der Sicherheit des Transports verwendet werden.
Der Begriff Transportverpackung bezeichnet dabei vor allem die Verpackung von Waren, die zwischen Unternehmen versendet werden. Der Endkunde sieht die Transportverpackung nur in den seltensten Fällen.
Funktionen von Transportverpackungen
Die Hauptfunktion von Transportverpackungen ist dabei der Schutz vor direkter Berührung sowie vor Transportschäden. Zusätzlich haben Transportverpackungen weitere Funktionen:
- Schutz und Sicherungsfunktion: Schutz vor direkter Berührung sowie vor Transportschäden.
- Lager und Beförderungsfunktion: Durch die Transportverpackung können Waren besser gelagert und transportiert werden.
- Informationsfunktion: Die Transportverpackung gibt auch Aufschluss über den Inhalt, den Hersteller sowie die Lagerung der Waren.
Zudem muss bei den Transportverpackungen auch die Kosteneffizienz, die Bewegbarkeit sowie die Sicherheit bei der Verladung und dem Transport beachtet werden.
Beispiele für Transportverpackungen
Wie bereits erwähnt werden Transportverpackungen vor allem im B2B Geschäft eingesetzt. Hier werden häufig große Mengen in einer Verpackung verpackt, daher sind Transportverpackungen meist groß und sperrig. Aufgrund dieser Eigenschaft werden meist die folgenden Verpackungen für Transportverpackungen verwendet:
- Transportkisten aus Kunststoff oder Holz
- Holzpaletten wie zum Beispiel Europaletten
- Kartonagen
- Fässer und Kanister für Flüssigkeiten
- Säcke und geschäumte Schalen
- Antikondensationsbeutel zum Schutz vor Kondenswasser
- Elektrisch leitfähige Verpackungen zum Schutz vor elektrostatischer Entladung (Luftpolsterfolien, Beutel oder Schaumverpackungen)
- Wickelfolien oder Schutzfolien
- Füllmaterial wie Luftpolsterfolien, Schaumstofffolien oder Verpackungschips
Rücknahme von Transport-verpackungen
In Deutschland löste das Verpackungsgesetz im Jahr 2021 die bis dahin geltende Verpackungsverordnung ab. Nach diesem Gesetz müssen Hersteller oder Importeure die Verpackungen erstmalig in Deutschland in Verkehr bringen die ordnungsgemäße Rücknahme und Verwertung der entsprechenden Verpackungsabfälle organisieren.
Zudem müssen sich Unternehmen, die Verpackungen aller Art in Deutschland erstmalig in Verkehr bringen auch beim öffentlichen Verpackungsregister LUCID registrieren. Ohne diese Registrierung dürfen Verpackungen weder durch den Hersteller, noch durch Folgevertreiber in Verkehr gebracht werden.
Seit 1.1.2022 muss dabei auch nachgewiesen werden, dass die Rücknahme und Verwertungsanforderungen erfüllt wurden.
Arten von Verpackungen
Neben den Transportverpackungen wird zwischen den folgenden Verpackungen unterschieden:
- Verkaufsverpackungen: Werden üblicherweise dem Endkunden als Verkaufseinheit angeboten.
- Umverpackungen: Enthalten mehrere Verkaufseinheiten, bestehend aus Ware und Verkaufsverpackung. Werden entweder dem Endverbraucher angeboten oder dienen der Bestückung der Regale.
- Versandverpackung: Werden vom Letztvertreiber mit Waren gefüllt, um den Versand an den Endverbraucher zu ermöglichen oder zu unterstützen.
- Serviceverpackungen: Werden vom Letztvertreiber mit Waren gefüllt, um die Übergabe der Waren an den Endkunden zu ermöglichen oder zu unterstützen.
Allgemein
Das Thema Verpackungen ist umfangreicher, als viele vielleicht denken mögen. Neben zahlreichen Verpackungsarten, -materialien und -formen erfüllen die verschiedenen Verpackungen auch unterschiedliche Zwecke. Nicht alle Verpackungen dienen beispielsweise dem Transport von Gütern.
Im Allgemeinen gibt es vier Abstufungen, die das Deutsche Verpackungsinstitut in einer Grafik sehr gut veranschaulicht und beschrieben hat:
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Primärverpackung
… kann als die Hülle des Packguts gesehen werden. Sie steht also in direktem Kontakt mit dem Produkt und ist oftmals sehr kreativ und aufwendig gestaltet, um die beste Werbewirkung zu erzielen.
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Sekundärverpackung
… fasst mehrere kleinere Einheiten zu einer größeren Verpackungseinheit zusammen, mit dem Ziel der einfacheren Handhabung und Verteilung.
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Tertiärverpackung
… sind 1) und 2) eher als Verpackungen zu sehen, die in direktem Zusammenhang mit dem Produkt stehen, zählt die Tertiärverpackung zu den Transportverpackungen. Wie in der Grafik beschrieben kann es sich dabei etwa um Faltschachteln handeln.
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Ladeeinheit
… steht zwar nur indirekt mit dem Produkt in Verbindung, zählt aber dennoch als Transportverpackung. Hier geht es im Grunde darum, große Mengen des Transportguts bestmöglich und kompakt zusammenzufassen, um so einen möglichst reibungslosen und effizienten Transport zu ermöglichen. Von ‚Ladeeinheit‘ kann daher gesprochen werden, wenn zum Beispiel mehrere Verpackungseinheiten auf einer Palette zusammengefasst werden.
Weitere Beispiele für Transportverpackungen sind beispielsweise Kartons, Papier, Folien, Schaumstoff, Umreifungsbänder, Schaumstoff-Flocken/Chips, Holzverpackungen, Styropor oder Säcke.
Bedeutung
Die Bedeutung, die einer Transportverpackung zukommt, erkennt man spätestens dann, wenn ein Transportgut beschädigt am Lieferort ankommt. Es gibt bereits zahlreiche Unternehmen, die die Wichtigkeit dahinter erkannt haben, das Thema aufgegriffen und sich auf die Herstellung von Transportverpackungen spezialisiert haben, wie zum Beispiel Auer Packaging, ipc Austria, Stefan Lochbihler GmbH, De Pack, uvm.
Transportverpackung und Ladungssicherung
Was man außerdem nicht außer Acht lassen sollte: durch eine möglichst kompakte, einwandfreie Transportverpackung gestaltet sich auch die Sicherung der Ladung wesentlich einfacher. Ist ein Ladegut nämlich sehr sperrig oder unförmig, ist dessen Sicherung oft mit viel mehr Arbeits- und Zeitaufwand sowie mehr Risiken verbunden (z.B. Verrutschen). Natürlich gibt es bereits sehr viele Produkte, wie zum Beispiel unsere Antirutschmatte, die ein Verrutschen der Ladung verhindern – allerdings sollten auch die Grundvoraussetzungen stimmen.
Fazit
Es gibt zahlreiche Faktoren, die einen erfolgreichen Gütertransport ausmachen. Auch die Transportverpackung spielt hierbei eine wichtige Rolle. Güter, die defekt oder nicht in einwandfreiem Zustand geliefert werden, verursachen nur extra Bürokratie, Zeitaufwand, unnötige Kosten sowie unzufriedene Kunden. Sollten Sie Güter versenden, achten Sie neben der ordnungsgemäßen Ladungssicherung auch auf eine einwandfreie Transportverpackung. So ersparen Sie sich zusätzlichen Mehraufwand – und der Empfänger der Sendung wird es Ihnen danken!
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