Sicher auf den Straßen
Ob auf dem Weg zur Arbeit, auf holprigen Straßen durchs Gelände oder auf regennasser Fahrbahn. Mit abgefahrenen Reifen und dem falschen Luftdruck riskieren Sie nicht nur hohe Geldstrafen, sondern gefährden sich und andere. Um die Risiken im Straßenverkehr so niedrig wie nur möglich zu halten, informieren wir Sie in diesem Artikel über Risiken im Umgang mit dem Alter von Reifen, der Notwendigkeit einer gewissen Profiltiefe sowie dem Reifendruck.
Worauf bei Reifen zu achten ist
„Von O bis O“ lautet eine Faustregel, die besagt, dass von Oktober bis Ostern die Winterreifen auf das Fahrzeug montiert gehören, während in der zweiten Jahreshälfte die Sommerreifen an der Reihe sind. Verlassen Sie Sich aber bitte nicht zu sehr auf diesen Spruch. Von November bis April gilt nämlich die gesetzliche Winterreifenpflicht, sobald winterliche Verhältnisse auf den Straßen herrschen.
Was kann man am Reifen prüfen?
1. Behalten Sie das Alter im Auge!
Sowohl bei Sommer- als auch bei Winterreifen ist es wichtig auf den Zustand und das Alter zu achten. Gerade bei Winterreifen ist es oft verlockend diese im Sommer “abzufahren” und dadurch finanziell einzusparen. Aber Achtung: die Gummimischung der Winterreifen ist für die kalte Jahreszeit ausgelegt. Bei höheren Temperaturen kann sich der Grip der Reifen wesentlich verschlechtern, der Bremsweg wird länger und auch in der Kurve rutscht man leichter weg.
Grundsätzlich gibt es keine gesetzliche Regelung, die besagt, wie lange man die gleichen Reifen auf seinem Fahrzeug verwenden darf. Bereits nach 3 Jahren oder ca. 45.000 Kilometern beginnt sich die Gummimischung jedoch zu verändern. Die Folgen sind auch hier: schlechterer Grip (vor allem bei nasser Fahrbahn) sowie ein wesentlich längerer Bremsweg.
Reifenalter bestimmen
Um das Alter Ihrer Reifen zu bestimmten, reicht ein Blick auf die sogenannte DOT-Nummer. Dabei handelt es sich um einen Code, der mit den Buchstaben DOT (Department of Transportation) beginnt. Die letzten Ziffern geben die Kalenderwoche sowie das Jahr an, in dem produziert wurde. So bedeutet beispielweise die Kombination “DOT 4512”, dass in der 45. Kalenderwoche im Jahr 2012 produziert wurde. Die Zeichen dazwischen stehen übrigens für das Herstellungswerk, die Reifengröße sowie herstellerspezifische Codes.
Grundsätzlich gilt es vor Antritt einer Fahrt, erstmal die Reifen auf Risse, Beulen, herausgebrochene Profilstücke und Fremdkörper wie Nägel zu überprüfen. Weiterhin sollten Profiltiefe und Reifendruck kontrolliert werden. Das ist in der Praxis nur schwierig einzuhalten. Wir empfehlen dies jedoch zumindest in regelmäßigen Abständen zu tun. Auf alle Fälle sollte man dies beim Wechseln der Reifen und vor längeren Fahrten durchführen.
Neue Reifen sollten mindestens 300 Kilometern mit mäßiger Geschwindigkeit eingefahren werden. Dabei wird die Laufflächenoberfläche angerauht um das komplette Haftungsvermögen auszuschöpfen.
2. Wie lässt sich die Profiltiefe ermitteln?
Das Reifenprofil dient der Verdrängung von Wasser auf der Straße und sorgt für mehr Grip auf unbefestigtem Untergrund. Daher ist es wichtig, dass dieses tief genug ist und regelmäßig nachgemessen wird. Bei Sommerreifen liegt die Mindestprofiltiefe bei 1,6 mm; bei Winterreifen bei 4 mm. Zu Ihrer eigenen Sicherheit sind jedoch 3mm bei Sommerreifen und 6mm bei Winterreifen vorteilhaft.
In jedem Autoreifen sind sogenannte Abriebindikatoren integriert. Dabei handelt es sich um kleine Stege, die sich in den Längsrillen des Reifenprofils befinden und sichtbar werden, sobald der Reifen bis auf 1,6 mm / 4 mm abgefahren ist.
Die Höhe der Abriebindikatoren ist jedoch nicht immer exakt. Es ist daher ratsam, mittels Profiltiefenmesser nachzumessen. Der mechanische Profiltiefenmesser hat eine eingezeichnete Skala, ähnlich einem Lineal. Digitale Profiltiefenmesser zeigen die Profiltiefe mittels digitaler Anzeige an.
Sie haben gerade kein Profiltiefenmessgerät bei der Hand, möchten aber trotzdem die Profiltiefe Ihrer Reifen bestimmen? Alles was Sie dazu brauchen ist eine 1-Euro-Münze. Da der goldfarbene Rand der Münze drei mm beträgt, schiebt man die Münze einfach zwischen die Profilblöcke. Sollte der Rand über dem Profil sichtbar werden, ist ein Reifenwechsel bei Sommerreifen zu empfehlen.
3. Reifendruck prüfen – so funktioniert’s!
Der passende Reifendruck ist wesentlich für die optimale Verwendungfähigkeit des Autoreifen. Zu niedriger Luftdruck erhöht den Kraftstoffverbrauch sowie das Risiko für einen Reifenschaden. Wie hoch der Reifendruck sein soll, hängt vor allem von der Anzahl an Fahrzeuginsassen, sowie der Zuladung ab. Genauere fahrzeugspezifische Informationen sind im Tankdeckel oder im Türrahmen auf der Fahrerseite Ihres Fahrzeugs abzulesen.
An nahezu allen Tankstellen findet man transportable Messgeräte, mit denen man den Reifendruck rasch und unkompliziert überprüfen kann. Man schraubt das Ventil des Reifen ab und setzt das Reifendruckmessgerät an. Je nach Witterung, können die Ventile stark verschmutzt sein. Tragen Sie daher nicht Ihren feinsten Zwirn oder gehen Sie zumindest sehr achtsam dabei vor.
Ventile und Ventilklappen sollten immer intakt sein um den richtigen Reifendruck aufrecht zu erhalten und eine längere Lebensdauer des Reifen zu garantieren. Sollten diese abgenutzt sein, empfehlen wir diese auszutauschen.
Sollten Sie auch Fahrzeuge der Klasse M1 (PKW bis 3,5t) in Ihrem Unternehmen haben, ist seit November 2014 das Reifendruckkontrollsystem (RDKS) für die Zulassung von Neuwagen in der EU Pflicht. Für Fahrzeuge der Klasse N1 (Nutzfahrzeuge bis 3,5t) besteht keine RDKS-Pflicht. Generell besteht auch keine Pflicht, ein Fahrzeug mit RDKS nachzurüsten. Das Reifendruckkontrollsystem soll dem Umwelt- und Unfallschutz dienen und informiert Sie mittels Kontrollleuchte oder über den Bordcomputer sobald sich der Reifendruck verändert.
Fazit
Als einziges Verbindungselement zwischen Fahrzeug und Straße ist der Zustand der Reifen essentiell für die Sicherheit im Straßenverkehr. Um sicherzustellen, dass Sie und Ihre Kollegen stets mit Reifen in gutem Zustand unterwegs sind ist nicht viel notwendig. Weder spezielles Wissen noch teure technische Ausrüstung. Reifenalter, Reifendruck und Profiltiefe – kontrollieren Sie diese drei Eigenschaften in regelmäßigen Abständen und Sie sind ein gutes Stück sicherer auf den Straßen unterwegs.
Das Team von LogicLine wünscht Ihnen weiterhin eine gute und sichere Fahrt!